DAS ORAKEL by William Voltz

DAS ORAKEL by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1981-08-04T01:00:00+00:00


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Surfo Mallagan hatte seinen Kopf gehoben, soweit es ihm möglich war. Der Schlauch zum Spoodie-Pulk bekam dadurch einen leichten Knick. Mallagans Augen glänzten wie im Fieber.

Er starrte durch das offene Tor ins Innere des Wasserpalasts. Scoutie wischte ihm den Schweiß von der Stirn, während Faddon ihn besorgt beobachtete. „Wißt ihr was?" flüsterte Mallagan heiser. „Ich war schon einmal hier!"

6.

Was war aus all seinen hochfliegenden Plänen geworden? fragte sich Herzog Carnuum bestürzt.

In krankhaftem Ehrgeiz hatte er alle möglichen Anstrengungen unternommen, um allein über das Herzogtum zu herrschen. Zuletzt hatte er nicht einmal davor zurückgeschreckt, einen Mordanschlag auf Herzog Gu zu befehlen. Zum Glück war das Attentat fehlgeschlagen, wenn Gu auch schwer verletzt war und niemand voraussagen konnte, ob er nicht doch noch seinen Verwundungen erliegen würde.

Carnuum schämte sich. „Was waren wir doch für Narren", flüsterte Gu angestrengt, als hätte er Carnuums Gedanken erraten. „Für Glanz und Glorie unseres Sternenreichs wollten wir kämpfen. In jeden Winkel der Galaxis Vayquost wollten wir das Licht des Universums bringen. Wir hielten uns für die größte und erfolgreichste raumfahrende Zivilisation. Und nun?"

„Euer Stolz wird euch helfen, darüber hinwegzukommen", meldete sich die Stimme des Orakels. „Was ihr geschaffen habt, kann sich sehen lassen. Jede Hilfe hätte euch nichts genutzt, wenn ihr nicht so tüchtig und umsichtig operiert hättet."

Carnuum berührte seine Schädeldecke. „Aber ohne die Spoodies hätten wir es nicht geschafft. Nicht ohne sie und nicht ohne deine Hilfe, Orakel."

„In absehbarer Zukunft wird das Herzogtum von Krandhor bestehen können, ohne überall Spoodies einsetzen zu müssen", beteuerte das Orakel. „Neuentwickelte Robotertypen werden auf weit entfernten Planeten zum Einsatz kommen. Neuartige Lehrmethoden werden dafür sorgen, daß frisch in das Herzogtum aufgenommene Völker auch ohne Spoodies die Zusammenhänge verstehen können. Zukünftige Generationen auf Kran werden ebenfalls keine Spoodies mehr benötigen. Ich habe bereits veranlaßt, daß an euren Schulen alternative Systeme eingeführt werden, die die natürlichen Veranlagungen der jungen Kranen in einem noch nie gekannten Maß fördern werden. Ausgerüstet mit dem ihnen dort vermittelten Wissen, werden diese jungen Bürger keine Spoodies mehr brauchen. Natürlich wird es eine Übergangszeit geben, doch auch die dann auftauchenden Probleme werden zu meistern sein."

Eines glaubte Carnuum aus den Aussagen des Orakels entnehmen zu können: Die Krise kam nicht unerwartet. Das Orakel hatte offenbar schon längere Zeit damit gerechnet und langfristige Vorbereitungen getroffen.

Aber auch das Orakel hatte nicht ahnen können, wie unvermittelt und auf welche dramatische Art und Weise die Krise ausbrechen würde.

Carnuum beugte sich neben Herzog Gus Lager nieder. „Vermutlich wirst du nicht mit mir verhandeln wollen", sagte er leise. „Nicht mit einem Mann, der fast deinen Tod verursacht hat."

„Der Not gehorchend", entgegnete Gu ebenso leise, „würde ich mit den schlimmsten Dämonen verhandeln - im Interesse Krans."

Carnuum gab sich keinen Illusionen hin. Auch wenn Gu jetzt zum Einlenken bereit war - der Mordversuch würde immer zwischen ihnen stehen. Die Einigkeit, die das Triumvirat früher einmal ausgezeichnet hatte, war endgültig zerbrochen.

Zapelrow war tot, Gu schwer verletzt und Carnuum als machtlüsterner Mörder entlarvt.

Jede einzelne dieser drei Gegebenheiten hätte ausgereicht, der Epoche dieser drei Herzöge ein Ende zu bereiten.

Was wird nach uns kommen? fragte sich Carnuum.



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